Der 17. Tag: Entspannung als Vorbereitung für morgen

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Nachdem gestern Abend noch der Entschluss gefallen ist, vor dem anstehenden Aufstieg auf das Dach der Tour einen Ruhetag einzulegen, lassen wir es ruhig angehen. Erst gegen 09:00 Uhr verlassen wir unser Quartier und suchen uns Bugatsa für‘s Frühstück. Dabei stellen wir fest, daß Bugatsa nicht gleich Bugatsa ist: Hier in Ioannina ist sie außen fester, fast wie gebraten und dafür innen weniger süß, eher grießig. Nicht ganz unser Favourite.

Friedemann ist zwischenzeitlich auskuriert und hat wieder Appetit. Wir schauen nochmal in die morgige Tour nach Metsovo und beschließen – weil morgen jeder Meter zählen wird – unser Quartier heute Abend so weit wie möglich in Richtung Metsovo zu legen. Die Wahl fällt somit auf Longades – ein kleines Dorf am Ostende des Sees von Ioannina, kaum 16km entfernt. Das ist unser Tagesziel.

Davor aber wollen wir noch etwas Kultur aus Ioannina mitnehmen. Wir packen zusammen, verabschieden unsere Wirtsleute und machen uns auf in den Festungsbereich der Stadt. Dort besuchen wird das historische Archiv und Museum des Eipirus und das Stadtmuseum, das in der ehemaligen Moschee eingerichtet ist und uns besonders gut gefällt: der Blick in die Vergangenheit der Stadt in der Muslime, Juden und Christen lange Zeit gemeinsam und friedlich zusammengelebt haben scheint uns eine Botschaft für heute zu haben.

Dann rauf aufs Fahrrad und locker am See entlang auf einem tollen Weg nach Longades geradelt. Eingebettet zwischen Bergen ist der See ein Paradies für alles was fliegt und quakt.

Sogar eine Wasserschlange bekommen wir zu sehen.

In Longades finden wir dann am Berg unsere Unterkunft. Niemand ist da, aber die Nachbarfrauen, die in einer offenen Garage Frühlingszwiebeln putzen und für den Verkauf fertig machen sagen uns, daß der Schlüssel steckt und verwickeln uns in ein Schwätzchen.

Dass wir 17 Tage mit dem Rad unterwegs sind finden sie unglaublich, dass unsere Frauen nicht dabei sind ist ihnen sonnenklar. Wir kriegen Frühlingszwiebeln für unseren Salat geschenkt und lassen auf dem Balkon den Nachmittag vorbeiziehen.

Wir sind wiedermal die einzigen Gäste im einzigen Restaurant vor Ort, nebenan singt der Pfarrer monoton die Gründonnerstagsmesse – per Lautsprecher nach draußen übertragen.

Wir wissen im Übrigen gar nicht, wer alles unseren Block liest: Gebt doch mal einen Kommentar ab, und drückt uns die Daumen für die wahrscheinlich schwerste Etappe der Tour ins Pindosgebirge.


Comments

7 responses to “Der 17. Tag: Entspannung als Vorbereitung für morgen”

  1. Sofia Avatar
    Sofia

    Lieber Thomas, lieber Friedemann,

    ein großes Lob aus dem fernen München für das schnelle Erreichen der Pindosgebirge 🙂 Ihr radelt die Berge hoch und runter, man könnte meinen, irgendwo im Rahmen ist doch ein Akku 🙂 Selbstverständlich drücke Ihnen die Daumen und wünsche ein nicht allzu kräftezerrendes Ankommen in Metsovo.

  2. Jochen Fischer Avatar
    Jochen Fischer

    Ihr seid große Sportsmänner und deswegen schafft ihr die heutige Etappe locker!
    Ok, vielleicht nicht locker, aber auf jeden Fall mit Würde 😊

  3. Maria & Bruno Avatar
    Maria & Bruno

    Ihr lieben Heroen Friedemann und Thomas,

    “Glaube ist der Vogel, welcher singt, wenn die Nacht noch dunkel ist.” (Tagore)
    Und nach der harten bergerklimmenden Anstrengung am Karfreitag folgt mit hoffnungsvoller Sicherheit österliche Entspannung und Auferstehung für Leib und Seele! Das wünschen wir Euch von Herzen und singen heute in Gedanken an Euch.
    Gutes Durchhalten und weiterhin viele schöne Erlebnisse!

    Liebe Grüße von Maria und Bruno

    P.S. Wir sind schon süchtig nach Eurem Blog und lesen ihn täglich voller Neugierde…

  4. Anna Huber Avatar
    Anna Huber

    Der Bambus biegt sich, aber er bricht nicht! 🚵‍♂️

  5. Stefan & Sabine Avatar
    Stefan & Sabine

    Ganz viele Grüße von Sabine & Stefan! Wir verfolgen eure Reise jeden Tag und lesen mit viel Vergnügen und großem Respekt euren spannenden Blog! Wir wünschen euch weiterhin eine gute und sichere Fahrt und freuen uns auf die nächsten Reiseberichte!

  6. Ann-Katrin Avatar
    Ann-Katrin

    Ich lese mit großem Vergnügen mit! Hatte hier auch schon geschrieben, aber vielleicht blieb es unterwegs zu euch hängen. Jedenfalls find ich Euer Vorhaben sehr beeindruckend und freue mich, dass ihr uns weniger Heldenhafte teilhaben lasst! Alles Gute weiterhin!

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