Nachdem gestern Abend noch der Entschluss gefallen ist, vor dem anstehenden Aufstieg auf das Dach der Tour einen Ruhetag einzulegen, lassen wir es ruhig angehen. Erst gegen 09:00 Uhr verlassen wir unser Quartier und suchen uns Bugatsa für‘s Frühstück. Dabei stellen wir fest, daß Bugatsa nicht gleich Bugatsa ist: Hier in Ioannina ist sie außen fester, fast wie gebraten und dafür innen weniger süß, eher grießig. Nicht ganz unser Favourite.
Friedemann ist zwischenzeitlich auskuriert und hat wieder Appetit. Wir schauen nochmal in die morgige Tour nach Metsovo und beschließen – weil morgen jeder Meter zählen wird – unser Quartier heute Abend so weit wie möglich in Richtung Metsovo zu legen. Die Wahl fällt somit auf Longades – ein kleines Dorf am Ostende des Sees von Ioannina, kaum 16km entfernt. Das ist unser Tagesziel.

Davor aber wollen wir noch etwas Kultur aus Ioannina mitnehmen. Wir packen zusammen, verabschieden unsere Wirtsleute und machen uns auf in den Festungsbereich der Stadt. Dort besuchen wird das historische Archiv und Museum des Eipirus und das Stadtmuseum, das in der ehemaligen Moschee eingerichtet ist und uns besonders gut gefällt: der Blick in die Vergangenheit der Stadt in der Muslime, Juden und Christen lange Zeit gemeinsam und friedlich zusammengelebt haben scheint uns eine Botschaft für heute zu haben.


Dann rauf aufs Fahrrad und locker am See entlang auf einem tollen Weg nach Longades geradelt. Eingebettet zwischen Bergen ist der See ein Paradies für alles was fliegt und quakt.




Sogar eine Wasserschlange bekommen wir zu sehen.

In Longades finden wir dann am Berg unsere Unterkunft. Niemand ist da, aber die Nachbarfrauen, die in einer offenen Garage Frühlingszwiebeln putzen und für den Verkauf fertig machen sagen uns, daß der Schlüssel steckt und verwickeln uns in ein Schwätzchen.

Dass wir 17 Tage mit dem Rad unterwegs sind finden sie unglaublich, dass unsere Frauen nicht dabei sind ist ihnen sonnenklar. Wir kriegen Frühlingszwiebeln für unseren Salat geschenkt und lassen auf dem Balkon den Nachmittag vorbeiziehen.

Wir sind wiedermal die einzigen Gäste im einzigen Restaurant vor Ort, nebenan singt der Pfarrer monoton die Gründonnerstagsmesse – per Lautsprecher nach draußen übertragen.

Wir wissen im Übrigen gar nicht, wer alles unseren Block liest: Gebt doch mal einen Kommentar ab, und drückt uns die Daumen für die wahrscheinlich schwerste Etappe der Tour ins Pindosgebirge.
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