Nach zwei Tagen auf der Mäuseinsel soll es heute weiter gehen. Die Wettervorhersage verkündet zwar Schwachwind, nicht das was ich mir wünsche, aber länger bleiben will ich auch nicht, und so ist es was es ist.
Ich lege ab. Der Blick auf die elektronische Seekarte zeigt, dass für Skiathos und Co. die Hauptsaison begonnen hat: Boote soweit das Auge reicht, also nichts wie weg.

Es soll in Richtung Skyros gehen, der größten Insel der nördlichen Sporaden. Ein langer Schlag, 40, 50 Seemeilen je nach genauem Ziel.

Der Wind hält was die Wettervorhersage versprochen hat: Schwach. Und so heißt es zwar Segel raus, aber der Motor tuckert mit, meine eiserne Brise. Um die Distanz zumindest etwas zu verkürzen beschließe ich, nicht Skyros sondern das vorgelagerte Inselchen Skyropoulos anzulaufen. Skyros und Skyropoulos – übersetzt etwa “Klein Skyros” – also, wie Mutter und Kind.
Nach vielen Stunden Fahrt kommt Skyropoulos in Sicht, außer ein paar Schafen und Ziegen gänzlich unbewohnt.

Im Süden, auf der der Hauptwindrichtung abgewandten Seite, gibt es eine hübsche Ankerbucht, in der ich heute Nacht bleiben möchte. Ich ankere auf 5 Meter Wassertiefe und mache mich mit einer Landleine am Ufer fest. Das Wasser ist phänomenal.

Mit Kochen und Essen geht der Tag zuende.

Für den nächsten Morgen habe ich mir einen Landgang vorgenommen. Es soll ein Kirchlein auf der Insel geben, das will ich mir ansehen. Mit dem Bötchen rudere ich an Land

und beginne den Aufstieg. Noch ist es erst 9 Uhr, aber es ist eine Hitze wie im Backofen. Statt auf einem Pfad zu wandern sucht man sich seinen Weg durch die Natur, an den Wachholderbüschen vorbei und passt auf, nicht zu sehr zerkratzt zu werden.

Nach einer dreiviertel Stunde komme ich an der höchsten Stelle der Insel an. Von einer Kirche ist nichts zu sehen, aber die Aussicht hinüber nach Skyros ist toll.

Ich mache mich auf den Rückweg. Natürlich nicht wie ich gekommen bin, man hat ja Orientierungssinn. Und dann taucht sie doch noch auf, die kleine Kirche, eher eine Kirchenruine, aber sehr romantisch,

Der restliche Rückweg gestaltet sich dann allerdings schwieriger als gedacht. Mit dem Orientierungssinn scheint es doch nicht soweit her zu sein wie man gerne glauben möchte, und so irre ich geraume Zeit hin und her, bis ich letztlich unter Zuhilfenahme meines Handys wieder zurückfinde. Ausgetrocknet wie eine Dörrpflaume erreiche ich das Boot, das waren jetzt doch tatsächlich drei Stunden ungeplantes Survival Training.
Ich habe gesehen was ich wollte und schließe meine Tour nach Skyros ab, Bis zur Hauptinsel hinüber sind es gerade mal 5, 6 Seemeilen, bei halbem Wind lasse ich mich vom Klüver hinüberziehen. Die Engstelle hin zum Hafen Linaria durchsegle ich,

und werde vor dem Hafen in bewährten Art und Weise vom Marinero empfangen und in den Hafen bugsiert. Ich bekomme einen Platz in der Hafenecke

und beschließe zwei 2 Tage hier zu bleiben. Heute Abend soll’s mal was nicht selbst Gekochtes geben, und natürlich die Discodusche. Doch davon später mehr.
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