Nostos
ist unser kleines Segelboot, mit dem wir im Sommer in Griechenland unterwegs sind. Nostos ist ein eher ungewöhnliches Boot und zieht viele Fragen an. Deshalb hier ein paar Bilder und Infos zum Boot.
Nostos ist ein traditioneller Cutter nach dem Vorbild der Flamouth quay punts, dem Arbeitsboot aus Falmouth das zum Be- und Entladen der großen Frachtsegler benutzt wurde. Gemacht für und angepasst an die rauhen Bedingungen um Lizard herum sind sie bis heute bekannt für ihre Seegängigkeit und Robustheit. Die letzten noch exisitierenden Exemplare ihrer Art werden bis heute als Arbeits- und Regattaboote genutzt.
Nach diesem Vorbild hat Paul Gartside, ein in Holzbootkreisen bekannter Bootskonstrukteur englischer Herkunft, unsere Nostos als Langkieler mit traditioneller Gaffel Takelung gezeichnet: 34ft / 10,3m über Deck lang bei etwa 11t Verdrägung.

Gebaut worden ist das Boot dann in Griechenland in der Bootswerft Reppos in der Nähe von Volos – aus Iroko für Kiel, Spanten und Balken, und western red cedar für den Rumpf:




Ein massiver Kiel und laminierte Spanten sorgen für ein solide Basis:





Und so entsteht das Bootsgerippe: Kiel und Spantem.



Die Decksbalken drauf und fertig ist die Grundstruktur:




Jetzt kann bezogen werden. Um ein trockenes, pflegeleichtes Boot zu erhalten werden Rumpf, Spiegel und Deck in mehreren Schichten kreuzweise aufgeleimt: Cold molded sagt der Bootsbauer dazu, eine Orgie in Zederstreifen und Epoxy.









4 Lagen Zeder später und der Rumpf ist fertig:






Parallel zum Rumpf wird der Ballast gemacht: Form bauen, 4t Blei giessen und unter den Kiel bolzen:




Auch parallel läuft der Ausbau – innen drin, aber auch an Deck:






Und dann: Spachteln, schleifen, spachteln, schleifen, spachteln und schleifen:



Endlich kann lackiert werden und plötzlich siehts nach was aus!



Jetzt noch ein bisserl bling-bling: Die Pinne zu machen hab ich mir nicht nehmen lassen …



… und dazu kommt ein sehr lange Liste von Dingen die das Boot braucht wenn es mal im Wasser schwimmen und segeln will:



Nicht zu vergessen Masten und Spieren:





Unter der Wasserlinie kommt Antifouling drauf …

… während drin die Installation weitergeht:



Letzte Arbeiten an Deck …


und dann ist man ausgehfertig: Das Boot ist fertig und der große Tag ist endlich, endlich da:

Der Traktor zieht das Boot aus der Werft, in der es sieben lange Jahre auf diesen Tag gewartet hat:

Die Herren Bootsbauer gucken noch ganz schön kritisch:

Durch die Oliven geht´s zum Hafen runter:

Letzte Vorbereitungen …


… und dann ran an den Karn und rein ins Wasser: Nervzerreissend!


Noch den Mast dran und dann ist es komplett: Es ist schon schön geworden!

Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
