Der 11. Tag: Theoderichs Kaiserstadt und Adria-“Traumstrände”

Heute stehen gleich mehrere Höhepunkte unserer Reise auf dem Programm: Wir wollen kulturelle Sehenswürdigkeiten der Stadt Ravenna besichtigen, entlang der Traumstrände der Adria fahren, und – was wir bisher nicht wussten – auch das Zentrum der italienischen Petroindustrie kennenlernen.

Also brechen wir wie immer früh auf. Das Frühstück ist eher dürftig – Thomas fehlen seine zwei Frühstückseier – und ein kurzer Wettercheck sagt uns, dass es ab Sonntag hier wohl regnen wird. Bis Ancona sind es nur noch ca. 230 km – das ist in drei Tagen zu schaffen.

Der Weg beginnt wunderschön durch einen 10 km langen Pinienwald und wir dürfen für 80 Cent über einen Lagunenzufluss übersetzen, um dem Verkehr zu entgehen

aber irgendwann enden wir dann doch wieder auf der großen Straße und kämpfen mit den LKWs um die schmale Radlspur. Egal, Helm auf, großen Gang rein, in den Windschatten und schnell Strecke machen. Irgendwann ist der Spuk vorbei und wir fahren wieder auf kleinen Nebenstraßen und Feldwegen, machen einen kulinarischen Picknick-Stop und erreichen mittags Ravenna. Interessanterweise führt der Weg durch ein riesiges Industriegebiet, wo wohl vornehmlich Erdöl verarbeitet wird.

Draußen auf dem Meer sieht man sogar die Silhouette einer Bohrinsel.

Für Ravenna haben wir uns drei Dinge vorgenommen: Das Mausoleum des Kaisers Theoderich, die Basilica di San Vitale und die Basilica di Sant’Apollinare in Classe. Drei fantastische Bauwerke, eineinhalb Jahrtausende alt und immer noch zeitlos schön.

Aber ungerecht ist es schon: Einen heiligen Thomas gibt es in den Mosaiken zu entdecken aber keinen heiligen Friedemann.

Dann geht es aber schnell weiter. Unser nächstes Quartier in Cesenatico ist schon gebucht und das ist ja nur ein kleiner Hopps bis dort hin … denken wir. Aber am Ende des Tages werden es doch wieder 100 km, davon viele Kilometer mit Gegenwind und holprigen Waldwegen, wo man jede unbeachtete Wurzel mit dem Allerwertesten spürt.

Doch der Weg ist wunderbar, durch eine Natur und Kulturlandschaft, die maßgeblich vom Wasser dominiert ist.

Und dann ist es soweit – die erste Panne! Aber wir sind ja zwei promovierte Maschinenbauingenieure – also kein größeres Problem.

Die letzten Kilometer führen entlang der Strände von Cervia und Cesenatico – das ist italienisch gediegener Strandurlaub vom Feinsten – wenn man sowas mag.

Wir sind froh über unser Hotel, verstauen die Fahrräder sicher im Hinterhof, widmen uns der Körperpflege und waschen unsere Radlklamotten (dank Rei in der Tube) – bisher haben wir noch nichts gewechselt. Bei der nächsten Tour bleibt die Hälfte der Ersatzklamotten zuhause. Wir schlendern noch hungrig zum alten Hafen

und enden letztendlich in einer kleinen Osteria mit richtig leckerem Essen – verdient!

Morgen geht es weiter Richtung Süden – noch ist der Sonnengott auf unserer Seite.


Comments

2 responses to “Der 11. Tag: Theoderichs Kaiserstadt und Adria-“Traumstrände””

  1. Daniel Avatar
    Daniel

    Bewegend im wahrsten Sinne

  2. Gertraud Unger Avatar
    Gertraud Unger

    Weiter so!! Das ist wirklich eine besondere Reise!!

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