Es ist unglaublich aber heute ist unser letzter Tag. Vor 21 Tagen sind wir am Wiener Platz gestartet und heute machen wir uns auf zu unserer letzten Etappe von Larisa nach Litochoro.

Was uns bevorsteht ist eine Fahrt durch die Tempi-Schlucht, ein Ausflug ins Pinios-Delta und dann eine Fahrt entlang der Ägäis-Küste nach Norden. Am Ende wartet dann noch ein knackiger Anstieg zu unserem finalen Ziel – Litochoro und es werden 80 km und 520 Höhenmeter sein.

Ein letztes Mal packen wir im Hotel die Satteltaschen


und stärken uns beim Hotelfrühstück. Kurz vor Abfahrt treffen wir auch den einzigen Radl-Touristen auf unserer Fahrt durch Griechenland – einen etwas schrulligen Isländer, der in Etappen von Norwegen nach Südeuropa fährt.
Dann beginnt die Etappe mit einer langen Fahrt durch Larisa zur Nationalstraße Richtung Thessaloniki. Es ist Ostermontag, wenig los auf der Straße und gleich außerhalb der Stadt haben wir zum ersten Mal einen freien Blick auf den Olymp.
Diese Aussicht wird uns den ganzen Tag begleiten.

Wir radeln in die malerische Schlucht von Tempi, die uns zur Ägäis führen wird.

Mittlerweile hat der Ausflugsverkehr zugenommen. Wir teilen uns die Straße also mit vielen Autos. Ein Besuch bei der kleinen Felsenkirche in der Schlucht endet leider abrupt an der Brücke – eingestürzt. Wir fragen uns ob sie jemals wieder aufgerichtet wird?

Nach der Schlucht ist das Meer allerdings noch lange nicht erreicht – wir fahren auf kleinen Nebenstraßen durch das Pinios-Delta, inmitten von unzähligen Kiwi-Feldern. Wunderschön – nur anhalten sollte man nicht, die Mücken warten schon. Um ein Haar wäre die Sache dann noch schiefgegangen – die einzige Brücke über den Fluß ist eingestürzt und wir trauen uns nur vorsichtig mit den Rädern darüber – einzeln!

Aber irgendwann ist es dann soweit: Wir erreichen nach der Adria unser zweites Meer der Reise – die Ägäis!


Hier am Strand ist Oster-Ausflug angesagt: Man flaniert am Strand, zeigt Auto und Kleider, nimmt einen Kaffee in der Sonne. Wir okkupieren eine freie Bank und genießen den Rummel bei einer Bugatsa. Dann geht es weiter. Den nächsten Anstieg bei der Festung von Platamonas wollen wir uns sparen und nehmen den Weg auf der stillgelegten Bahntrasse. Der ist leider nicht so komfortabel wie auf der Alpe Adria oder am Brenner, aber umso abenteuerlicher.

Jetzt können wir am Horizont auch erstmals Litochoro sehen. Also noch 10 km Strecke machen und dann beginnt der finale Aufstieg.

Das wird noch mal richtig anstrengend aber knapp eine Stunde später ist der letzte Berg geschafft – und wir sind angekommen!

Zur Statistik unserer Fahrt:
- Benötigte Zeit: 21 Tage
- Anzahl der Hotels: 19 plus Fähre
- Anzahl der Pannen und Reparaturen: 1
- Durchreiste Länder: 4
- Gefahrene Strecke: 1500 km
- Summe der Anstiege: 10.500 m
- Gesundheitliche Probleme: 1 Magenverstimmung
Es bleiben für den Schluss noch die Danksagungen. Wir danken …
- unseren beiden treuen Fahrrädern
- der fit GmbH Zittau für die Bereitstellung von Rei in der Tube
- Coca Cola für die weltweite Unterstützung erschöpfter Radler
- den beiden österreichischen Putzlappen, die 20 Tage nicht von unserer Seite gewichen sind
- Sabine für den Start-Schnaps am Wiener Platz
- Sophia für die Müsliriegel
- Gertraud und Daniel für die Begleitung zum Start
- Helga für die lebenserhaltenden Traubenzucker-Dragees
- und vor allem Euch allen fürs Mitradeln und Eure motivierenden Kommentare.
Vielen Dank, schön war‘s, die Fahrräder sind geputzt, die Wäsche ist gewaschen – Thomas und Friedemann melden sich ab.
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